Parga – eine wechselvolle Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Parga
stammt aus dem Jahr 1337. Nach Meinung von Experten
ist der Ort jedoch wesentlich älter. Man vermutet,
dass der Hafen bereits in der mykenischen Zeit
angelegt und das Umland zeitgleich besiedelt wurde.
Nachdem Parga im 14. Jahrhundert wiederholt von
albanischen Plünderern heimgesucht wurde, baute man
schließlich mithilfe der Germanen eine Festung auf,
die auf einem Felsen oberhalb des Ortes angelegt
wurde. Damit sollte die ruhelose Zeit jedoch noch
lange nicht ihr Ende finden.
Nachdem im Jahre 1452 zunächst türkische Truppen
über den Ort herfielen und diesen besetzten, konnte
Parga erst zwei Jahre später durch den
Zusammenschluss der Korfioten mit den Venezianern
wieder befreit werden. Auch in den folgenden Jahren
und Jahrzehnten versuchten die Türken immer wieder,
den strategisch wichtigen Ort Parga zu besetzen. Im
Rahmen dieser Kampfhandlungen wurde Parga im 16.
Jahrhundert zweimal nahezu vollständig zerstört und
anschließend wieder aufgebaut.
Die endgültige Rückeroberung von Parga gelang
erst im Jahr 1571, woraufhin man Parga prunkvoller
als je zuvor wieder aufbaute. Dies hatte einen
kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung zur
Folge. Parga entwickelte sich schließlich zur
wichtigsten Hafenstadt von Epirus, und diente als
Handelszentrum zwischen den östlichen und den
westlichen Mächten.
Für die folgenden zwei Jahrhunderte sollte etwas
Ruhe in den Ort einkehren, bis schließlich im März
1797 die Franzosen Herrscher über Parga wurden. Die
ruhelose Zeit begann nun von neuem. Innerhalb der
folgenden 20 Jahre wechselten die Besetzer mehrmals,
zunächst wurde Parga an die russisch-türkischen
Besatzer verkauft, kurz darauf fällt sie wiederum
den Franzosen in die Hände. Die verkauften den Ort
schließlich an die Engländer, welche ihn
anschließend wiederum an die Türken abstießen. Für
die Einwohner von Parga bedeutete der häufige
Wechsel der Herrscher eine schwere und
entbehrungsreiche Zeit. Im Jahr 1817 hatten sie
schließlich genug davon, und verließen gesammelt den
Ort.
Im beginnenden 19. Jahrhundert entflammte
schließlich ein Unabhängigkeitskrieg zwischen den
Griechen und den Türken. Die Besatzung von Parga
durch die Türken hielt allerdings noch fast 100
Jahre an, erst im Jahr 1913 konnte Parga schließlich
befreit werden. Es dauerte jedoch noch Jahre, bis
die Einwohner schließlich in den Ort zurückkehrten
und sich dort erneut niederließen. Die wechselvolle
Geschichte Pargas teilt ihr Schicksal mit vielen
anderen Hafenstädten und Orten, die als strategisch
wichtige Knotenpunkte für den Handel und die
Kriegsführung stets besonders umkämpft waren. Heute
zeugt lediglich noch die als Ruine oberhalb des
Ortes befindliche Festung von diesen unruhigen
Zeiten. |